Bundesministerium für Digitales und Verkehr

Newsletter 1/2023

Drei Fragen an Oliver Luksic

Oliver Luksic ist seit 2021 Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Digitales und Verkehr und als solcher auch Koordinator der Bundesregierung für Güterverkehr und Logistik. Darüber hinaus ist er Aufsichtsratsvorsitzender der Autobahn GmbH.

Für die zweite Ausgabe unseres neuen Newsletters hat Anja Ludwig, Leiterin des KRAVAG-Kompetenzzentrums für Straßenverkehrsgewerbe und Logistik, ihm drei Fragen zu den Themen alternative Antriebe und Ladeinfrastruktur, fehlende Lkw-Parkplätze sowie zu seinem persönlichen Blick auf die Branche gestellt.

 

Oliver Luksic
Sie sind viel im Land bei den Unternehmen und Verbänden unterwegs und die Transformation der Antriebstechnologie ist dabei ein häufig adressiertes Thema, weil viele Unternehmen jetzt vor der Entscheidung stehen, in Fahrzeuge mit alternativen Antrieben zu investieren. Die Bundesregierung setzt einen Schwerpunkt bei der Ladeinfrastruktur für schwere Nutzfahrzeuge. Wann wird was umgesetzt?

Wir brauchen in Deutschland eine gute Tank- und Ladeinfrastruktur für schwere Nutzfahrzeuge, damit der Straßengüterverkehr klimafreundlicher wird. Mit unserem Masterplan Ladeinfrastruktur II gehen wir das beispielsweise bei den Ladesäulen an. 2023 starten wir die Ausschreibung für ein öffentliches Ladenetz für E-Lkw an Autobahnen, von dem ausgehend das weitere Netz aufgebaut wird. Der Aufbau von Ladeinfrastruktur für Lkw sollte möglichst schnell privatwirtschaftlich und im freien Wettbewerb erfolgen.

Mit unserem Förderprogramm für klimaschonende Nutzfahrzeuge und Infrastruktur (KsNI) unterstützen wir bereits jetzt den Aufbau betrieblicher Ladeinfrastruktur. Das Interesse und die Bereitschaft der Unternehmen ist groß: Aktuell befinden sich Förderanträge für Ladeinfrastruktur mit einem Gesamtvolumen im mittleren dreistelligen Millionenbereich in der Bearbeitung.

 

Bundesweit fehlen zehntausende Lkw-Parkplätze; der ADAC hat kürzlich große Defizite bei Lkw-Stellplätzen an Rastanlagen aufgezeigt. Diese Situation bringt unzählige Lkw-Fahrer und -Fahrerinnen in die Bredouille, weil sie einfach nicht wissen, wo sie – unter Einhaltung der gesetzlich vorgeschriebenen Lenk- und Ruhezeiten – ihr Fahrzeug abstellen sollen. Mit dem KRAVAG Truck Parking wollen wir einen Beitrag zur Verringerung des Parkplatzmangels leisten, indem Speditionen auf ihrem Betriebsgelände freie Parkflächen anbieten, die bequem per App gebucht werden können.
Was plant das BMDV künftig, um hier für eine Verbesserung der Lage zu sorgen?

Das BMDV unternimmt große Anstrengungen, um Rastmöglichkeiten an den Bundesautobahnen zu verbessern und der steigenden Nachfrage gerecht zu werden.

Dafür hat das Bundesverkehrsministerium einen 5-Punkte-Plan mit konkreten Maßnahmen auf den Weg gebracht.

Allein von 2020 bis 2021 wurden rund 1.400 zusätzliche Lkw-Stellplätze neu errichtet. Zudem fördern wir seit Juli 2021 den Bau von Lkw-Stellplätzen in Autobahnnähe. Von den bislang bewilligten 821 Stellplätzen sind bereits 519 für den Verkehr freigegeben.

Neben dem verstärkten Einsatz von telematischen Parkverfahren soll der Lkw-Parksuchverkehr durch digitale Stellplatzerfassungssysteme reduziert werden. Die Autobahn GmbH des Bundes plant hierfür, schrittweise Rastanlagen der Hauptautobahnen mit einer flächenhaften Detektion auszustatten. Heute sind bereits vereinzelt Rastanlagen im Autobahnnetz mit Lkw-Stellplatzerfassungssystemen und Parkleitsystemen für Lkw ausgerüstet. Die Belegungsinformationen sind über die Mobilithek des BMDV digital abrufbar.

 

Abschließend eine persönliche Frage: Sie waren profilierter Verkehrspolitiker in der Opposition und sind nun Parlamentarischer Staatssekretär und Koordinator für Güterverkehr und Logistik. Was hat sich für Sie persönlich geändert mit Blick auf die Themen und die handelnden Personen der Branche?

Die Themen und die Multiplikatoren der Branche kenne ich aus meiner Abgeordnetenzeit gut und daher pflege ich auch jetzt einen engen und vertrauensvollen Austausch. Die Grundfragen sind dabei die gleichen geblieben: Logistik soll schneller, effizienter, nachhaltiger und preiswert sein. Die Entwicklungen gerade des letzten Jahres haben die Branche aber stark unter Druck gesetzt.  Zuerst die Pandemie, dann der Krieg in Europa und die vielschichtigen direkten wie indirekten Konsequenzen, von Inflation, neuen Lieferketten bis hin zum Fahrermangel. Hier habe ich eine, trotz oder gerade wegen dieser Krisen, enorm leistungsstarke deutsche Logistik erlebt. Dank allen Beschäftigten des Güterverkehrs gab es eben keine langfristig leeren Regale und stillstehenden Bänder. Im Austausch mit den verschiedenen Logistikakteuren war dabei immer der Lösungswille und die Flexibilität spürbar. Dafür, dass diese Menschen noch bessere Rahmenbedingungen für Ihre Arbeit erhalten, setze ich mich daher ein.

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