75 Jahre KRAVAG

Ein Zuhause für Start-ups

KRAVAG Co-Working-Space HK 100

Freiraum und Vollgas für Logistik und Mobilität

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Aktuell nennen vier Start-ups den HK100 ihr Zuhause

75 Jahre KRAVAG, 75 Geschichten: In unserem Jubiläumsjahr erzählen wir spannende Storys aus der Transport- und Logistikbranche, von besonderen Menschen und außergewöhnlichen Ereignissen, die die KRAVAG geprägt haben.

Punkt zwölf verstummen im HK100 die Tastaturen. Die Ersten machen sich auf den Weg Richtung Küche. Aus leisen Gesprächen entstehen heitere Diskussionen – voller Ideen, Tatendrang und dem Wunsch, sich auszutauschen. Hier braucht es keinen Kalendereintrag, um die Menschen an einen Tisch zu bringen: Das gemeinsame Mittagessen ist längst ein fester Termin im Alltag. Man löst Probleme, teilt Gedanken und nimmt neue Impulse mit.

„Es ist dieses Miteinander, diese Community, weswegen ich das Büro oft mit einem Grinsen im Gesicht verlasse“, sagt Uwe Reisberg. Vor mittlerweile sechs Jahren hat er das HK100 aufgebaut – und seither wächst dort nicht nur ein Netzwerk, sondern ein lebendiger Ort des Austauschs.

Von der unbekannten Adresse zum festen Namen

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Henrik Dittmers (l.) und Uwe Reisberg (r.) sind für den HK100 verantwortlich

Heute sitzen vier Start-ups in dem von KRAVAG geschaffenen Coworking Space, 31 waren bereits hier. Doch bis dahin war es ein weiter Weg. „Als wir hier anfingen, kannte uns kein Mensch“, erinnert sich Uwe. Um in Hamburg bekannt zu werden, brauchte es ein klares Branding. Die Lösung fand sich im Namen HK100 – angelehnt an die Adresse im Heidenkampsweg 100. Unter dieser Marke besuchte Uwe regelmäßig Start-up-Treffen, stellte die Idee eines Arbeitsraums vor, speziell für Gründerinnen und Gründer aus Logistik und Mobilität.

Die Resonanz ließ nicht lange auf sich warten. Schon bald bewarben sich erste Jungunternehmen. Statt starrer Kriterien setzte Uwe auf das persönliche Gespräch. „Es muss zwischenmenschlich stimmen“, betont er. Deshalb lädt er Interessierte bis heute zu einem Treffen vor Ort ein – ein Kennenlernen, bei dem er schnell merkt, ob die Chemie passt.

Im HK100 hat das Miteinander oberste Priorität. Auf 350 Quadratmetern arbeiten mehrere Start-ups gleichzeitig. Es gibt nur zwei Meetingräume, der Rest ist offen gestaltet. „Hier läuft man sich ständig über den Weg. Da muss es einfach passen“, erklärt Uwe. Doch genau so ist es gewollt: Die Gründerinnen und Gründer sollen sich austauschen, gegenseitig inspirieren und voneinander profitieren.

Mehr als nur ein Arbeitsplatz

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Küchen- und Loungebereich zum Brainstormen und Connecten

Zunächst sind die Start-ups für sechs Monate im HK100 untergebracht. „So geben wir ihnen Planungssicherheit“, sagt Uwe. Neben der Arbeitsfläche stehen auch Materialien wie Tische, Monitore und Drucker kostenlos zur Verfügung. „Das entlastet die jungen Unternehmen ungemein“, fügt er hinzu.

Ein weiterer Vorteil ist die direkte Nachbarschaft zur KRAVAG. Als führender deutscher Logistikversicherer bietet sie den Start-ups fachliche Unterstützung in Bereichen wie Transport, Warenhandel und Mobilität. Zudem eröffnet sie ihnen den Zugang zu Netzwerken, Partnern und Kunden.

Nach Ablauf der ersten sechs Monate können die Teams um weitere sechs Monate verlängern – und manchmal bleiben sie noch länger. So wie Boomerang, ein 2022 in Hamburg gegründetes Unternehmen, das Mehrweg-Versandverpackungen entwickelt und seit über zwei Jahren im HK100 arbeitet. Ihr digitales Pfandsystem ermöglicht die einfache Rückgabe über den Briefkasten. Nach eigenen Angaben können die Verpackungen bis zu 50-mal wiederverwendet werden, um Verpackungsmüll und CO₂-Emissionen zu reduzieren. „Wenn die Idee stimmt und es einfach passt, finden wir auch Wege, dass ein Start-up länger bei uns bleiben kann“, sagt Uwe.

Win-win für Start-ups und KRAVAG

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Neuestes Start-up im HK100: TrainAR

Für die KRAVAG ist das HK100 eine klassische Win-win-Situation: Die Start-ups profitieren vom Fachwissen der KRAVAG-Experten, während deren Innovationsgeist frische Impulse ins Unternehmen bringt. Wechselseitige Updates zu Branchentrends und Entwicklungen halten beide Seiten am Puls der Zeit. Gelegentlich ergeben sich daraus auch direkte Kooperationen. „Es ist optional, kein Zwang. Aber nachdem die Start-ups eine Zeit bei uns im Haus sitzen und uns besser kennenlernen, kommen sie bei versicherungstechnischen Fragen oft auf uns zu“, erklärt Henrik Dittmers, der Uwe seit Frühjahr 2025 im HK100 unterstützt. So entschied sich etwa Flexvelop, ein Anbieter von Mietgeräten für Unternehmen, seine Produkte über die Geräteschutzversicherung der KRAVAG abzusichern.

Neben diesen spontanen Synergien möchten Uwe und Henrik auch gezielt Kooperationen anstoßen – etwa über das sogenannte Venture Clienting. Dabei tritt ein Konzern wie KRAVAG oder dessen Muttergesellschaft R+V als Kunde eines Start-ups auf, testet dessen Produkte oder Dienstleistungen in einer frühen Phase und lernt so neue Lösungen vorzeitig kennen. Gleichzeitig kann der Unternehmenspartner in diesem Stadium Anforderungen einbringen, so dass die Gründer ihre Lösung vor dem breiten Start an bestimmte Marktbegebenheiten anpassen können.

Den Hafen vor der Tür

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Hamburger Elbbrücken und Hammerbrook

Für den Erfolg des HK100 spielt auch der Standort eine entscheidende Rolle. Die meisten Start-ups finden ihren Weg hierher durch ein über Jahre gewachsenes Netzwerk. „Viele kommen aufgrund von Empfehlungen bisheriger HK100-Mitglieder auf uns zu“, betont Henrik und erklärt, dass fast alle aus dem Großraum Hamburg stammen. Das ist kein Zufall, denn die Hansestadt ist nicht nur Deutschlands Logistikzentrum, sondern auch ein Hotspot für Start-ups aus Logistik und Mobilität.

Zudem ist Hamburg Teil der Digital Hub Initiative des Bundeswirtschaftsministeriums. Bundesweit bieten 25 thematische Hubs – von Künstlicher Intelligenz über Media bis zu Logistik – Räume, in denen digitale Innovationen gezielt gefördert werden. Der Logistik-Hub liegt mitten in der Speicherstadt, nur wenige Schritte vom größten Seehafen Deutschlands entfernt und damit im Herzen eines der wichtigsten Handelszentren Europas.

In diesem Umfeld hat sich das HK100 als feste Größe etabliert. Der Lohn: 2023 zeichnete das Wirtschaftsmagazin Capital den Coworking Space der KRAVAG als Vorreiter in digitaler Innovation und Nachhaltigkeit aus und nahm ihn in die Liste der zehn besten Digital Innovation Units in Deutschland auf. Damit hat sich HK100 als ein führender Ort für zukunftsweisende Entwicklungen im Handel und im Dienstleistungssektor positioniert.

Blick nach vorn

Mit Blick auf die Anfänge, als der Heidenkampsweg 100 noch eine unbekannte Adresse war, konstatiert Uwe heute stolz: „Wir sind angekommen.“ Und dennoch sieht er das Potenzial noch nicht ausgeschöpft. Seit 2025 veranstalten Uwe und Henrik daher zweimal im Jahr Alumni-Treffen. Eingeladen sind alle Start-ups, die das HK100 mit ihrem Innovationsgeist geprägt haben. Das erste Treffen war ein voller Erfolg. „Nicht nur der Austausch ist schön, sondern es sind auch Freundschaften zwischen jungen Unternehmen gewachsen,“ erzählt Uwe mit einem Grinsen im Gesicht.

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Das Motto des Co-Working-Space

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