Newsletter 2/2023

UnternehmensNatur

Ein Stück Natur zwischen Beton und Straßen

NABU
Schon ein kleiner Pflanzkübel auf dem Gelände kann im Sommer zu einem Zuhause für Insekten werden.

Das eigene Betriebsgelände mitten in der Großstadt in ein Paradies für Vögel, Insekten und weitere Tiere verwandeln – dass dies funktionieren kann, will die KRAVAG mithilfe des NABU unter Beweis stellen.

Es ist ein strahlend sonniger Tag, an dem Diplom-Biologin Kirsten Gulau und Standortverwalter Michele Breitenstein gemeinsam das Gelände am Heidenkampsweg in Hamburg abschreiten. Alle paar Meter bleiben sie stehen und Kirsten Gulau macht Bilder von der dunkelroten Klinkerfassade, den Bäumen am Rande des Parkplatzes oder den Bodendeckern, die zwischen den Gebäuden über der Tiefgarage ein Zuhause gefunden haben. Sie ist seit 2018 und als externe Beraterin für das Projekt „UnternehmensNatur“ des NABU tätig. Im Rahmen dieses Projektes berät sie Unternehmen dabei, wie sie durch eine naturnahe Gestaltung ihrer Außenflächen einen Beitrag für Artenreichtum und Klimaschutz leisten können. Zu den Firmen, die diese Beratung bereits in Anspruch genommen haben, gehören unter anderem Ikea, Mercedes-Benz, Otto oder das Universitätsklinikum Eppendorf. Da zwischen Beratung und Umsetzung immer lange Zeitspannen liegen, konnte Kirsten Gulau erst im vergangenen Jahr die ersten Umgestaltungen erleben. „Das ist ein tolles Gefühl!“

Auch Standortleiter Dr. Jan Zeibig hat ein gutes Gefühl dabei, nun Teil dieses Projekts zu sein. „Wir freuen uns, dass wir mit dem NABU gemeinsam einen Beitrag zu einem Stück mehr Natur zwischen Beton und Straßen leisten können“, sagt er, und ergänzt: „Wir hoffen, dass wir damit andere Unternehmen dazu inspirieren können, es uns nachzutun.“

 

Begrünte Dächer
Die begrünten Dächer am Heidenkampsweg dienen jedes Jahr aufs Neue als Brutplatz für Möwen.

Fast zwei Stunden dauert der Rundgang über das Gelände. Dabei nimmt Kirsten Gulau unter anderem die Außenbeleuchtung, die begrünten Dächer oder den Sonneneinfall unter die Lupe. Unterschiedliche Tier- und Pflanzenarten hätten unterschiedliche Bedürfnisse, erklärt sie. Doch wenn man alle Maßnahmen mit Bedacht aufeinander abstimme, könne man eine kleine ökologische Oase schaffen. Konkret kann an sonnigen Stellen aufgeschichtetes Totholz ein Zuhause für Wildbienen und Käfer werden. Strategisch angebrachte Häuschen hingegen können als Unterschlupf für verschiedene Vogelarten oder auch für Fledermäuse dienen.

Insgesamt sei das Gelände mit seinen begrünten Dächern, welche jedes Jahr aufs Neue als Brutplatz für zahlreiche Möwen dienen, schon jetzt ein positives Beispiel für eine naturnahe Gestaltung, resümiert Gulau am Ende des Rundgangs. Mit ein paar Maßnahmen jedoch könnte die KRAVAG noch bessere Bedingungen für die Artenvielfalt im Herzen Hamburgs schaffen.

Davon würde nicht nur die Tier- und Pflanzenwelt profitieren, sondern auch die Mitarbeitenden am Standort. Ob Ruheplätz im Grünen oder Team-Events beim Anlegen neuer Beete und Insektenhotels – Michele Breitenstein hat sofort zahlreiche Ideen, wie alle in eine mögliche Umgestaltung des Geländes eingebunden werden könnten. Bis es jedoch so weit ist, gilt es zunächst zu prüfen, welche Ideen sich umsetzen lassen.

Naturnahe Betriebsgelände

Das Projekt „UnternehmensNatur“ wurde 2014 von NABU Hamburg, der Handelskammer Hamburg sowie der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) ins Leben gerufen. Seitdem haben bereits rund 80 Hamburger Unternehmen teilgenommen und sich beraten lassen.

Das Projekt richtet sich jedoch nicht nur an Hamburger Unternehmen: Interessierte können sich mit dem jeweiligen NABU-Landesverband in Verbindung setzen und sich dort auch über eventuelle Fördermöglichkeiten informieren lassen.

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