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Erfahrungsbericht

Registrierung als produktakzessorischer Versicherungsvermittler

Die neue Rechtslage im Versicherungsbereich hat viele Spediteure vor die Herausforderung gestellt, sich als produktakzessorischer Versicherungsvermittler registrieren zu lassen. Um einen Einblick in diesen Prozess zu geben, haben wir mit Frau Laubinger von der ONLINE Systemlogistik GmbH & Co. KG gesprochen. Als Teil eines europaweit agierenden Stückgutnetzwerks hat sie den Registrierungsprozess erfolgreich abgeschlossen und teilt ihre Erfahrungen und Tipps.

Einblicke in die Umsetzung: So lief die Registrierung ab

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Frau Laubinger, was hat Sie motiviert, die Registrierung als produktakzessorischer Vermittler abzuschließen?

Als Systemzentrale eines europaweit agierenden Stückgutnetzwerkes haben wir sowohl Vorbild- als auch Vorreiterfunktion für unsere Systempartner.
Neue Wege zu beschreiten, um rechtskonform zu agieren, ist Teil davon.

 

Wie haben Sie den Prozess der Registrierung empfunden? Gab es unerwartete Herausforderungen oder Hürden?

Da der Registrierungsprozess als Versicherungsvermittler für Spediteure neu ins Leben gerufen wurde, war es durchaus notwendig, sich entsprechendes Hintergrundwissen anzueignen.

Auch die Tatsache, dass die ONLINE Systemlogistik GmbH & Co. KG als Personenhandelsgesellschaft nicht Erlaubnisinhaber sein kann, sondern stattdessen die persönlich haftende Gesellschafterin als juristische Person den Antrag stellen muss, war uns zunächst nicht bewusst.

 

Wie viel Zeit hat es insgesamt in Anspruch genommen, alle notwendigen Schritte für die Registrierung zu durchlaufen?

In Summe hat der Prozess etwa 5-6 Wochen in Anspruch genommen.
Die Zeiten von der Beantragung bis zum Erhalt notwendiger Unterlagen, wie zum Beispiel der polizeilichen Führungszeugnisse oder dem Auszug aus dem Gewerbezentralregister, variieren mitunter.

Auch die Dokumentation des Versicherers zur Berufshaftpflichtversicherung braucht seine Zeit.

Fragen zum Antrag wurden durch die IHK Ostwestfalen zu Bielefeld stets zügig geklärt und von der Antragstellung bis zur E-Mail-Bestätigung der IHK mit Erhalt der Registrierungsnummer verging dann nur etwa eine Woche.

Damit war die IHK OWL offenbar sehr schnell; wir haben aber auch von Systempartnern gehört, dass die Bearbeitungszeiten bei den örtlichen Industrie- und Handelskammern durchaus unterschiedlich sind.

 

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Welche Unterstützung haben Sie von KRAVAG während des Registrierungsprozesses erhalten? Gab es bestimmte Hilfestellungen, die Sie besonders hilfreich fanden? Oder gab es Stellen, an denen Sie sich mehr Informationen oder Hilfestellung gewünscht hätten?

Fragen zum Registrierungsprozess adressierten wir an unsere Ansprechpartner bei der SVG in Münster. Dort erhielten wir jederzeit kompetente, umfassende und freundliche Unterstützung.

 

Wie haben Sie die Schulung über die SVG-Akademie oder KRAVAG-online erlebt? War der Inhalt praxisnah und verständlich aufbereitet?

Das Webinar der KRAVAG war informativ und hilfreich. Die Fragen der Teilnehmer zeigten aber auch, dass es in der Speditionslandschaft noch viel Unsicherheit zu dem Thema gibt.
Verständlich aufbereitet sind auch die Schulungsunterlagen, die ich im KRAVAG-online Kundenportal heruntergeladen habe.

 

Welche Dokumente oder Nachweise mussten Sie im Vorfeld einreichen und wie aufwendig war es, diese zu beschaffen?

Zunächst schlossen wir über die KRAVAG eine Berufshaftpflichtversicherung ab.

Für die Auftraggebererklärung der KRAVAG benötigten wir zudem eine Auskunft aus dem Gewerbezentralregister und polizeiliche Führungszeugnisse. Die Unterlagen luden wir im KRAVAG-online Kundenportal hoch und erhielten dort umgehend die Auftraggebererklärung der KRAVAG.

Im Anschluss reichten wir bei der IHK OWL neben dem offiziellen Antrag die Versicherungsbestätigung der KRAVAG über den Abschluss der Berufshaftpflichtversicherung, die Auftraggebererklärung der KRAVAG und die Handelsregisterauszüge ein.
Es handelt sich um einen gewissen administrativen Aufwand, der letztendlich aber überschaubar ist.

 

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Welche Vorteile sehen Sie für Ihr Unternehmen darin, in Zukunft als produktakzessorischer Vermittler tätig zu sein?

Von der KRAVAG erhalten wir keinen Spediteur-Rabatt und unseren Systempartnern gegenüber erheben wir keine Aufschläge auf die Prämien zur Warentransportversicherung. Direkte Kundenkontakte haben wir auch nicht.

Uns war es dennoch wichtig, den insbesondere für unsere Systempartner bedeutsamen Registrierungsprozess einmal zu durchlaufen, um einem vermeintlichen Bürokratiemonster den Schrecken zu nehmen und aus eigener Erfahrung berichten zu können.

Unabhängig davon erachteten wir es als notwendig, zeitnah einen Fallschirm für unsere Partner aufspannen zu können, um den – basierend auf den EuGH und BGH-Urteilen sowie der Aufsichtsmitteilung der BaFin und der DIHK – neuen Anforderungen gerecht zu werden und ggf. drohende Bußgelder abzuwehren.

 

Hat sich durch die Registrierung und die damit verbundenen Anforderungen etwas in Ihrer täglichen Arbeit verändert?

Als Systemzentrale eines Stückgutnetzwerkes haben wir keine Kundenkontakte, aber intensive Berührungspunkte mit unseren Partnern.
Diesen stehen wir gerne mit Rat und Tat zur Seite und geben unsere Erfahrungen weiter.

Vielleicht konnten und können wir den ein oder anderen Systempartner bei der Entscheidungsfindung ein wenig unterstützen.

Umgekehrt haben wir uns aber auch darüber gefreut, dass einige unserer Systempartner ihre Erfahrungen im Zuge der eigenen Registrierungsprozesse mit uns geteilt haben.
Unser Netzwerk lebt vom Austausch untereinander, denn „Keiner von uns ist so klug wie wir alle“ (Ken Blanchard).

 

Würden Sie anderen Spediteuren empfehlen, die Registrierung ebenfalls abzuschließen, und warum?

Wir haben unseren Systempartnern dringend geraten, den Registrierungsprozess abzuschließen.

Gerade im Stückgutbereich werden mit der Warentransportversicherung Umsätze generiert und viele Spediteure wollen sicher nicht auf den Spediteur-Rabatt verzichten.

Nach anfänglichen Unsicherheiten bei allen Beteiligten aufgrund der neuen Sachlage wird sich auf Dauer eine gewisse Routine einstellen und das Thema immer mehr in den Fokus rücken, so dass zunehmend auch auf entsprechende Verstöße geachtet wird. Mit der Registrierung als Versicherungsvermittler verhalte ich mich rechtskonform und biete keine Angriffsfläche.

Ist der Prozess einmal ordnungsgemäß durchlaufen und sind die Anforderungen umgesetzt, können sich alle wieder auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren und müssen sich keine Sorgen über Abmahnungen durch entsprechende Kanzleien oder mögliche Bußgelder machen.

 

Gibt es abschließend noch Tipps oder Ratschläge, die Sie anderen KRAVAG-Kunden auf den Weg geben möchten, die diesen Prozess noch vor sich haben?

Erfahrungsgemäß scheuen viele Spediteure Versicherungs-Themen und beschäftigen sich ungern intensiver damit.

Der Aufwand ist jedoch überschaubarer als vielleicht vermutet und so können wir allen Spediteuren, die ihren Kunden weiterhin den sinnvollen Versicherungsschutz einer Warentransportversicherung anbieten möchten, nur raten, sich als produktakzessorischer Versicherungsvermittler (nach § 34d Abs. 6 GewO) registrieren zu lassen.

ONLINE Systemlogistik GmbH & Co. KG

Die ONLINE Systemlogistik GmbH & Co. KG (OSL) ist eines der führenden Stückgutnetzwerke in Deutschland. Seit 1995 bietet OSL mit ihrem HUB & Spoke-System eine effiziente und zuverlässige Stückgutverteilung im nationalen und internationalen Raum. Über fünf zentral gelegene Umschlagpunkte werden jährlich mehr als drei Millionen Sendungen mit einer Tonnage von 1,37 Millionen transportiert. Mit rund 280 Fahrzeugen, die Nacht für Nacht im Einsatz sind, sorgt OSL für eine flächendeckende und schnelle Lieferung innerhalb von 24 bis 48 Stunden.

 

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