Containerschiff aus Vogelperspektive

Newsletter 6/2024

Seetransporte über das Rote Meer Teil II

Stand: Juni 2024

Aktuelle Lage im Roten Meer und Auswirkungen auf den Versicherungsschutz

Seit dem Ausbruch des Konflikts in Israel und im Gazastreifen 2023 hat sich die Lage im Roten Meer verschärft. Die Huthi-Rebellen greifen Handelsschiffe im Roten Meer und der Meerenge Bab al-Mandab an. Diese Angriffe werden als Terrorismus eingestuft, da die Huthis als nichtstaatliche Akteure agieren. Weitere Informationen dazu finden Sie auf JCC Watchlist | S&P Global und in der Analyse „The Red Sea & the Houthis“.

Umfahrung des Roten Meeres

Aufgrund der Sicherheitsrisiken meiden rund 90 % der Handelsschiffe mittlerweile das Rote Meer und nutzen stattdessen die Route um das Kap der Guten Hoffnung. Diese Umleitung ist etwa 3.300 Seemeilen länger und verlängert die Fahrtdauer um ungefähr 10 Tage, was zu höheren Kosten führt.

Alternative Verkehrsmittel wie Luftfracht oder Bahn bieten keine ausreichende Kapazität und sind noch teurer. Um die Ladung eines durchschnittlichen Schiffes mit 8.500 TEU (Standardcontainer) zu transportieren, wären etwa 150 Bahnwaggons oder 900 Boeing 747-Flugzeuge erforderlich.

Aktuelle Schifffahrtsrouten

Nach unserem Wissensstand fahren die Reedereien COSCO Shipping und CMA CGM derzeit noch durch das Rote Meer. Aufgrund von Vessel Share Agreements (gegenseitige Bereitstellung von freiem Schiffsraum) zwischen den Reedereien kann es vorkommen, dass Waren unserer Kunden trotz anderslautender Vorgaben und ohne deren Einflussnahme durchs Rote Meer transportiert werden.

Auswirkungen auf den Versicherungsschutz

Die Wahl alternativer Routen oder das Ignorieren von Risikogebieten kann negative Auswirkungen auf den Versicherungsschutz der Warenversicherung haben, sofern die politischen Gefahren vom Transportversicherer gekündigt worden sind. Entgegen vielen Wettbewerbern haben wir uns im Sinne unserer Kunden und nach Risikoabwägung dazu entschlossen, von dieser Kündigungsmöglichkeit keinen Gebrauch zu machen. Unsere KRAVAG-Kunden sind insoweit auf der sicheren Seite und haben weiterhin den gewohnten Versicherungsschutz!

Wichtiger Hinweis

Bitte beachten Sie, dass diese Einschätzung auf dem aktuellen Stand der Lage im Roten Meer basiert. Da sich die Situation jederzeit verschärfen kann, ist eine erneute Risikobewertung eventuell erforderlich. Zudem müssen wir uns an die Vorgaben unserer Rückversicherer halten.

 

Haben Sie Fragen? Sprechen Sie uns gerne an.

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