Newsletter 03 / 2025

Drei Fragen an Christian Brüner

Christian Brüner ist Coach und Berater in Sachen Unternehmensnachfolge - ein Thema, das besonders Familienunternehmen in unserer Branche bewegt. Und er weiß, wovon er spricht, denn 2018 übernahm er selbst das Unternehmen seiner Familie Brüner Transporte GmbH & Co.KG. Anja Ludwig sprach mit Christian Brüner über die Chancen und Herausforderungen eines Generationenwechsels im Unternehmen.

 

Christian, du berätst Familienunternehmen, die sich mit dem Thema Inhaberstrategie/Unternehmensnachfolge beschäftigen beziehungsweise beschäftigen müssen. Wie kam es dazu?
Christian Brüner

Ich bin selbst Nachfolger und kenne die Herausforderungen der Unternehmensnachfolge aus erster Hand. Der Übergang in ein Familienunternehmen ist nicht nur eine geschäftliche, sondern auch eine persönliche und familiäre Herausforderung. Diese Erfahrungen haben mich dazu motiviert, andere Unternehmerfamilien zu begleiten, damit sie ihren eigenen Weg zur erfolgreichen Nachfolge finden können. Mir ist wichtig, Nachfolge offen zu denken – es gibt weit mehr Möglichkeiten, als man auf den ersten Blick vermutet.

Welches sind die schwierigsten, aber auch wichtigsten Fragen, die sich Unternehmensinhaber auf Nachfolge-Suche stellen sollten?

Welche Kompetenzen sind und waren für den Erfolg des Unternehmens essenziell und welche für die Zukunft? Ebenso spielt die richtige Einstellung vom Nachfolgendem zum Unternehmertum eine zentrale Rolle. Die Übergabe ist in der Regel emotional herausfordernd: Loslassen, Kontrollverlust und neue Schwerpunkte können Unsicherheiten auslösen. Wie gehe ich damit um wenn mein Nachfolger es besser oder schlechter macht? Wichtig ist, ein geordneter Übergang mit klaren Verantwortlichkeiten sichert Stabilität und Weiterentwicklung. Zudem sollte der Unternehmer frühzeitig seine eigene Zukunft planen – eine klare Perspektive erleichtert das Loslassen und den erfolgreichen Übergang.

Und was ist dein Rat an junge Menschen, die sich unsicher sind, ob sie das elterliche Unternehmen wirklich übernehmen wollen?

Bevor man die Familiennachfolge antritt, sollte man sich fragen: Übernehme ich aus Überzeugung oder aus Pflichtgefühl? Berufliche externe Erfahrungen können helfen, eine Entscheidung zu treffen. Ein offenes Gespräch mit den Eltern über Erwartungen und Ängste ist essenziell. Genauso wichtig ist die Frage: Welche Chancen ergeben sich durch die Nachfolge? Neben der Übernahme geht es auch darum, sich der eigenen Stärken bewusst zu werden und einen individuellen Führungsstil im Unternehmen zu etablieren – anstatt einfach den Stil der Vorgängergeneration zu kopieren, denn das funktioniert oft nicht.

Wichtig ist, mit der vorherigen Generation aktiv über notwendige Veränderungen zu sprechen und gemeinsam den besten Weg für den Ein- und Ausstieg ins Unternehmen zu finden.

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